Ungewöhnlicher Containerbrand

5. Juli 2016

Eine unerwartete Wendung nahm ein zunächst als Containerbrand gemeldeter Einsatz gegen 14:50 Uhr auf einem Geiselbullacher Campingplatz. Als wir mit Hilfeleistungslösch- und Tanklöschfahrzeug eintrafen, hatten bereits Passanten erste Löschversuche unternommen. Diese wunderten sich jedoch, dass die Rauchentwicklung zunahm, je mehr Wasser sie in den Container spritzten. Schnell war unseren Einsatzkräften klar, dass es sich nicht um einem regulären Brand handelte, sondern ein Gefahrstoff beteiligt sein muss. Daraufhin wurde der Gerätewagen-Gefahrgut sowie zusätzlich die Feuerwehr Olching zur Unterstützung hinzugezogen. Der Verdacht lag nahe, dass es sich bei der Reaktion um ein sogenanntes Rodentizid handeln könnte, also ein Giftstoff, der z.B. in Wühlmausgänge eingebracht wird und dort unter der Einwirkung von Feuchtigkeit langsam ein Giftgas, in der Regel Phosphorwasserstoff freisetzt. Bei direktem Wasserkontakt kann es zu einer heftigen Reaktion bis hin zum Feuer kommen. Eine Gefahrstoffmessung bestätigte das Vorhandensein von Phosphorwasserstoff in der Umgebung des Containers. Daraufhin wurden der Campingplatz und ein naheliegendes Gewerbeobjekt geräumt. Mehrere Passanten mit leichten Beschwerden wurden vor Ort vom Rettungsdienst untersucht, mussten jedoch nicht in einer Klinik weiter behandelt werden. Um die Reaktion zu unterbinden wurden mehrere Tonnen Streusalz vom städtischen Bauhof angeliefert und auf den Containerinhalt, hauptsächlich Bauschutt, aufgebracht. Das trockene Salz stoppte die Reaktion und unterbrach somit die Gasproduktion. Der Container wurde daraufhin abtransportiert und der Entsorgung zugeführt. Die Messeinheit des Landkreises FFB, die von der Feuerwehr Gröbenzell unterhalten wird, konnte danach keinen Phosphorwasserstoff mehr nachweisen. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht.
Gegen 18.30 Uhr war der Einsatz beendet und die rund 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst konnte an ihre Standorte heimkehren.